jemanden ungeschoren lassen

jemanden ungeschoren lassen
Ungeschoren bleiben (auch: davonkommen); jemanden ungeschoren lassen
 
Diese Wendungen beziehen sich in ihrer Bildlichkeit wohl auf die Schafschur. Wer ungeschoren bleibt, erleidet keinen Nachteil, Schaden: In der großen Wirtschaftskrise sind nur wenige Firmen ungeschoren geblieben. - In Günther Prodöhls Gerichtschronik »Der lieblose Tod des Bordellkönigs« heißt es: »Cuxhavener Verwandte der Toten strengten zwar mehrere Prozesse (...) an, doch Helmcke blieb auch diesmal ungeschoren« (S. 10). - »Eine Person ungeschoren lassen« bedeutet »sie nicht behelligen«. So heißt es beispielsweise in Manfred Bielers Roman »Der Mädchenkrieg«: »Man wollte Sie verhaften, aber ich konnte den Herren beweisen, dass es vorteilhafter ist, Sie ungeschoren zu lassen« (S. 346).
 
 
Bieler, Manfred: Der Mädchenkrieg. Hamburg: Hoffmann & Campe Verlag, 1975.

Universal-Lexikon. 2012.

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